nasauber.de

Blog: Einträge 17.10–13.11.2005

Ubuntu

Einmal mehr konnte ich mein, wie mein Bruder immer sagt, „missionarisches Sendungsbewußtsein“ ausleben und einen neuen Linux-User werben. Nämlich eine Bekannte von mir, die einen Computer besitzt, über dessen Rechenleistung mittlerweile jedes Mittelklasse-Handy lacht.
Mein Vorschlag war folgender: Ich besorge einen gebrauchten Computer für unter 100 €, aber dann kommt da Linux drauf. Das Geschäft haben wir dann auch gemacht, und dabei rausgekommen ist ein 1-GHz-Rechner mit 512 MB RAM (!), einer 20-GB-Festplatte und einem 17"-Bildschirm. Für 70 €. Nicht schlecht, oder?!

Eine deutlich schwerere Entscheidung als der Kauf des Computers war dann die zu verwendende Linux-Distribution. Gentoo Linux kam aufgrund der mangelnden Computer-Kenntnisse der neuen Besitzerin (leider) nicht in Frage. SuSE?! Darüber muß man ja nicht unbedingt sprechen. Mandriva (vormals Mandrake)? Ganz nett, aber die nerven rum mit „Tret in unseren Klub ein und zahl Geld!“. Debian? Naja, vielleicht auch zu viel für nen Neuling. Was bleibt also übrig? Ubuntu. Genauer gesagt KUbuntu (weil Gnome ist suspekt). Das scheint ja eigentlich ganz nett zu sein für End-Benutzer. Also her damit.

Die Installation war in einer dreiviertel Stunde passiert, wobei ich an sich nur das Dateisystem von ext3 auf reiserfs umgestellt und eine IP und einen Gateway angegeben habe. Der Rest ging automatisch. Scheint wirklich ziemlich Endbenutzer-freundlich zu sein. Aber der Teufel steckt im Detail: Bis dann alles fertig war und so wie ich wollte, ist dann doch ein ganzer Tag vergangen. Denn Ubuntu macht es genau wie alle anderen Distributionen mit der Zielgruppe „DAU“: es hält den User dumm. Generiert irgendwelche Konfigurationsdateien, schreibt irgendwo irgendwas rein und versteckt sich hinter schmucken GUIs. Na gut … früher oder später hat man dann doch irgendwann alles gefunden (denn Debian legt so ziemlich jede Konfiguration woanders ab als Gentoo, aber das war ja klar).

Schlußendlich dann noch drauf, was man so braucht: Firefox, Thunderbird, Open Office, MPlayer – man beachte, daß man sich hierfür erstmal mit APT auseinandersetzen mußte (das aber an sich einen sehr guten Eindruck auf micht macht!), xmms, GIMP. Dann noch einen Jabber-Account, einen OpenPGP-Schlüssel, ein bißchen Fein-Tuning, und fertig.

Neuland betreten und wieder etwas dazugelernt habe ich dann im Puncto Internet-Zugang. Ich habe zwar schonmal ein Analog-Modem eingerichtet, aber wenn man vorher den SmartSurfer benutzt hat, dann will man sich ja nicht unbedingt an einen einzigen Anbieter binden, wenn man auf Linux umsteigt. Also: was gibt es denn für LCR für Linux?
Gefunden hab ich drei: SlyLCR, was ein Closed-Source-Projekt ist (es muß ja deswegen nicht unbedingt böse sein ;-), Optisurf, ein Bash-Script und BongoSurfer (Java). Ausprobiert habe ich alle, aber entschieden hab ich mich dann für BongoSurfer. Macht nen guten Eindruck und tut alles, was ich will. Empfehlenswert :-)

Jetzt bin ich mal gespannt, was das Projekt „Ich gebe einem End-Benutzer einen Computer, auf dem nur Linux ist, und schaue, was passiert“ für Ergebnisse liefert ;-)


Canon LiDE 25

Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob der Beitrag jetzt eher zu „Kohle loswerden“ oder nicht doch eher zu „Linux“ paßt. Weil jetzt, nachdem ich nunmehr seit … naja … zwei Jahren oder sowas ausschließlich Linux benutze, hab ich die „Migration“ endlich vollendet.
Weil eines gab es dann doch noch, wofür ich Windose booten mußte: Scannen. Mein Scanner (einer vom Aldi, der wirklich gut und schnell war, wurde nicht von SANE unterstützt. Aber jetzt hab ich ihn verkauft und mir stattdessen einen Canon LiDE 25 geholt. Der läuft perfekt unter Linux und jetzt gibt's wirklich keinen Grund mehr, Windows zu booten :-)


Psi für Kopete

Psi ist ein super Jabber-Client. Den würde ich auch ausschließlich benutzen, wenn ich schon alle meine Bekannten davon überzeugt hätte, Jabber anstelle von ICQ zu benutzen (weil ICQ ist böööse!!!). Aber dem ist derzeit (noch) nicht so …
Wenn ich schon Kopete benutzen muß, um auch mit ICQ online zu kommen (nicht, daß Kopete schlecht wäre! Aber Psi ist eben besser :-), dann soll's doch wenigstens ein bißchen wie Psi aussehen. Also hab ich mir gedacht, daß man da doch sicher ein Style Sheet dafür schreiben kann, was das Chat-Fenster Psi-ähnlich formatiert.
Einen Nachmittag später (nach der teilweisen Lektüre von http://www.w3.org/TR/xpath und http://www.w3.org/TR/xslt) hatte ich dann tatsächlich einen Style, der so tut, als wäre er Psi! Und das konnte ich der Weltöffentlichkeit keinesfalls vornethalten ;-)

Das fertige Opus ist auf http://www.kde-look.org/content/show.php?content=30960 zu finden. Mal schauen, ob's gut ankommt!


Autoradio – die Zweite

Tja... was soll ich sagen... meine Euphorie über mein neues Aldi-Autoradio legte sich schon nach einem Tag: da mußte ich feststellen, daß die störenden und ziemlich lauten Zischgeräusche der Endstufe doch nicht von selber verschwinden. Also: Autoradio umgetauscht. Das hat zwar dann auch ein bißchen gerauscht, aber man hat's nicht sooo laut gehört. Alles okay – bis zum nächsten Tag: ab da weigerte sich das Ding dann, CDs einzuziehen. Also: nochmal umgetauscht. Alles okay, funktioniert toll... bis letzte Woche. Selber Defekt, nur umgekehrt: CD gefressen und will sie nicht mehr hergeben. Zum Glück nur eine gebrannte ;-)
Das war dann der Moment, wo ich ernsthaft an der Qualität des Radios zweifeln mußte. Eigentlich habe ich bisher noch nie etwas Schlechtes bekommen, wenn ich mir was vom Aldi gekauft habe. Aber es gibt (leider) immer ein erstes Mal. Naja, zumindest haben sie ohne Murren und Knurren wieder die Kohlen rausgerückt. Und jetzt bekomm ich höchstwahrscheinlich ein gebrauchtes Autoradio, was zwar keine Vorbis- und mp3-dateien abspielen kann, dafür aber einen 12fach-CD-Wechsler hat. Und das ist doch auch ganz nett.