nasauber.de

Blog: Einträge 19.09–23.09.2008

serienbrief 0.2.1

I just uploaded the new version of serienbrief. It has been completely reworked, has a makefile driven installation, etc. A new feature has also been introduced by Oleg Fiksel: there's now a --pretend option. When set, serienbrief does not actually run LaTeX. In this way, errors in the dataset file can be found.

Have fun :-)


Unicode

nasauber.de gibt's ab jetzt Unicode-kodiert als UTF-8. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hab ich irgendwas vergessen, so daß es irgendwo Sonderzeichensalat gibt. Sollte jemandem sowas auffallen, dann wär ich über eine E-Mail sehr dankbar :-) Viel Spaß!


Schöne Literaturangaben in LaTeX

Fußnoten und Bibliographie

Es gibt viele Pakete, die die Basis-TeX-Befehle für Literaturangaben und Ziate erweitern und verbessern und die Art und Weise, wie BibTeX das Literaturverzeichnis anlegt, verändern. Zum Beispiel cite, natbib, etc. Nach langer Suche und langem Ausprobieren hat sich für mich das jurabib-Paket als das erwiesen, das zum einen mit Abstand am leistungsfähigsten ist und zum anderen haargenau das macht, was ich von solch einem Paket erwarte. Anders, als der Name vermuten läßt, ist das Paket nicht (mehr) nur für den Gebrauch von Juristen und Jura-Studenten ausgelegt. Vielmehr lassen sich damit generell einwandfreie und sehr professionelle, wissenschaftliche Literaturverzeichnisse und Fußnoten erzeugen. Wie man es von LaTeX erwarten würe natürlich automatisch, dynamisch und ohne sich großartig Gedanken darüber machen zu müssen.
Wer sich sehr genau über Normen zum Zitieren von Literatur informieren will, dem empfehle ich die Lektüre der Datei litverz.ps, zu finden auf http://www.din1505.informationskompetenz.net/.

Meine Vorstellung von Fußnoten und Literaturangaben sieht wie folgt aus:

Das sieht dann so aus:

Fußnoten im Text
Das Literaturverzeichnis

Nein, ich studiere nicht Wirtschaft – aber ich habe eine Hausarbeit meiner Freundin zum Anlaß genommen, meine LaTeX-Kenntnisse zu erweitern :-) Aber zurück zum Thema: Wie gesagt – all das leistet das jurabib-Paket in Verbindung mit BibTeX. Die Dokumentation auf der o. g. Homepage ist sehr gut. An sich kann man, nachdem man sie gelesen hat, alle Einstellungen erreichen, die man haben will. Da es trotzdem einige Zeit gedauert hat, bis ich absolut zufrieden mit dem Ergebnis war, will ich hier den Code nennen, der zu dem gezeigten Ergebnis führt. Folgener Code muß in die Präambel des Dokumentes eingetragen werden:

\usepackage{jurabib}

\jurabibsetup{
    commabeforerest,
    ibidem=strict,
    citefull=first,
    see,
    titleformat={colonsep,all},
}

\renewcommand*{\jbauthorfont}{\textsc}
\renewcommand*{\biblnfont}{\scshape\textbf}
\renewcommand*{\bibfnfont}{\normalfont\textbf}

Und irgendwo (meist am Ende der Arbeit):

\bibliography{bib-Datei}
\bibliographystyle{jurabib}

… und das war's schon :-)

Verweise werden folgendermaßen geschrieben:

Ohne größeren Aufwand kann man auch die Version „Autor (Jahreszahl), Seite.“ oder andere einstellen, ohne etwas am Text des Dokumentes ändern zu müssen. Für „Autor (Jahreszahl), Seite.“ beispielsweise:

\jurabibsetup{
    authorformat=year,
    commabeforerest,
    ibidem=strict,
    citefull=first,
    see,
    titleformat=colonsep,
}

Wer anstelle des deutschen „A. a. O.“ lieber das lateinische „Ibidem“ (oder etwas anderes) benutzen will, schreibt dann noch

\AddTo\bibsgerman{%
    \renewcommand*{\ibidemname}{Ibidem}
    \renewcommand*{\ibidemmidname}{ibidem}
}

Die komplette Dokumentation, die sehr aufschlußreich und lesenswert ist, findet sich auf der Homepage von jurabib.
Alles in allem ist jurabib ein hervorragendes LaTeX-Paket, das keine Wünsche offen läßt!


Klassische Textstrukturierung in LaTeX

Klassische Textstrukturierung

Heutzutage wird in wissenschaftlichen Arbeiten immer häufiger die numerische Gliederung der Überschriften verwendet, also etwa „2.4.6.3.2 Thema“. Es gibt aber auch die – nach wie vor anerkannte – Variante, die Überschriften mit Großbuchstaben, römischen Zahlen, arabischen Zahlen, Kleinbuchstaben und griechischen Buchstaben zu strukturieren, also, analog zum obigen Beispiel, „B. IV. 6. c) ß) Thema“. Diese Aufzählungsvariante kann man (natürlich!) in LaTeX setzen – aber nicht ohne weiteres.
Eine weitere Forderung von mir an dieses Schema (außer, daß es nicht von Hand, sondern automatisch von LaTeX gezählt und benannt wird – sonst würde es ja die Verwendung von LaTeX ad absurdum führen) war, daß im Inhaltsverzeichnis nicht der komplette Eintrag für die Hierarchie-Nummer, sondern immer nur das Zeichen für die letzte Gliederungsaufzählung erscheint. Also z. B. „ß) Thema“ statt „B. IV. 6. c) ß) Thema“. Das war die eigentliche Schwierigkeit – denn die Nummerierung der Überschriften kann relativ einfach mittels \renewcommand{Gliederungs-Label-Befehl}{Aussehen} durchgeführt werden, also z. B. \renewcommand{\thechapter}{\Alph{chapter}}; für einen Zähler mit griechischen Buchstaben gibt es das Paket greekctr, das analog zu Befehlen wie \Roman, \arabic, etc. die Befehle \greek und \Greek zur Verfügung stellt.

Nach einiger Recherche und schlußendlicher Hilfestellung von Markus Kohm (dem Autoren des KOMA-Scripts), habe ich eine funktionierende Lösung gefunden. Die Original-Quelldatei ist alt_struktur.tex, ihre Ausgabe (zur Ansicht) alt_struktur.pdf.

Überschriften und Inhaltsverzeichnis werden folgendermaßen gesetzt:

Angepaßtes Inhaltsverzeichnis Angepaßte Textstrukturierung

Die Überschriften werden so nummeriert, wie gewünscht, außerdem werden bei Querverweisen (wie im Duden beschrieben) alle Klammern und Punkte weggelassen. Der Duden sagt allerdings, daß die Klammern und Punkte (nur) bei Querverweisen im laufenden Text weggelassen werden sollen. Einen Querverweis in einer Fußnote sehe ich persönlich nicht als laufenden Text an – ich habe aber bisher keine Idee, wie man die Verweise anders definieren könnte, wenn sie in Fußnoten stehen.

Mit dem o. g. Code gibt es allerdings ein Problem. Bei der Verwendung des titlesec- und titletoc-Pakets werden die Punkte und Klammern generell weggelassen. Da ich dieses Problem bisher nicht lösen konnte, aber nicht auf die beiden Pakete verzichten wollte, habe ich den Code etwas abgeändert.
In der Datei alt_struktur_beispiel.tex habe ich die Klammern und Punkte fest in die Gliederungsbefehle eincodiert und die KOMA-Script-Option pointlessnumbers gesetzt. Das ist zwar technisch nicht unbedingt schön, man kann aber ohne Probleme die beiden Pakete verwenden. Als folge dieses „Hardcodings“ werden natürlich auch in allen Querverweisen die Klammern und Punkte gesetzt. Da ich aber bisher keine zufriedenstellende Möglichkeit gefunden habe, das, im Gegensatz zur Verwendung innerhalb von Fußnoten, nur innerhalb des laufenden Textes zu verhindern, erscheint mir die Änderung als sinnvoll.

Ein Beispiel für eine mögliche Formatierung ist alt_struktur_beispiel.tex (Ausgabedatei: alt_struktur_beispiel.pdf). Wer mit dem Aussehen der Überschriften zufrieden ist, sollte trotzdem in jedem Fall die großen Abstände im Inhaltsverzeichnis korrigieren, da diese nicht sonderlich ästhetisch wirken.

Das Ergebnis der o. g. Formatierungsanweisungen sieht so aus:

Angepaßtes, formatiertes Inhaltsverzeichnis Angepaßte, formatierte Textstrukturierung