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Blog: Einträge 05.03–03.04.2006

Mein neues Handy

Vor ungefähr einem viertel Jahr hat mir die Telekom einen Brief geschrieben, daß mein Vertrag jetzt nach zwei Jahren wieder verlängert werden könnte. Wie war das? Da bekommt man dann doch ein neues Handy, oder? Naja, da ich zu dem Zeitpunkt weder Zeit noch Lust hatte, mir anzuschauen, was es mittlerweile alles für multimediale Technikwunderwerke gibt, mit denen man gnädigerweise auch noch telefonieren kann, hab ich das Projekt „Handy“ erstmal auf die lange Bank geschoben.
Semesterferien bringen mit sich, daß man da gelegentlich auch mal nix zu tun hat, also dachte ich mir, daß man der Telekom das Geld ja auch nicht unbedingt schenken muß und hab mir ein neues Handy zugelegt. Das Nokia 6230i mit dem obligatorischen, hippen, Apple-iPod-Generations-konformen „i“ ist es dann geworden. War das einzige, was den Eindruck gemacht hat, was zu taugen. Und was es alles kann. Ich kann mich vor lauter Begeisterung kaum mehr halten. Ehrlich. Meine Anforderungen waren: „Ich will damit telefonieren und SMS schreiben“. Jetzt hab ich eine Kamera, die mehr Auflösung hat, als mein Bildschirm, eine mp3- und AAC-Player (natürlich kann der kein Ogg Vorbis), Spiele, die vermutlich früher nichtmal auf meinem Computer gelaufen wären, eine MMC-Karte für die ganzen Filme, die dan so normalerweise mit seinem Handy aufnimmt und sicher noch 1000 andere lebenswichtige Gimmicks, ohne die sich der durchschnittliche 13jährige heutzutage vermutlich nicht mehr auf den Pausenhof trauen würde.
Hab ich schon erwähnt, daß man damit auch telefonieren und SMS schreiben kann? Nun ja, kann es; also waren ja meine Anforderungen (augenscheinlich) erfüllt. Gut. Geben wir dem Ding also eine Chance.

Es hat auch nur einen Nachmittag gedauert, alle Telefonbucheinträge per Infrarot zu kopieren. Das kann man natürlich nicht irgendwie automatisch für alle machen. Aber dafür kann man ja auch Filme filmen. Gut. Zwei Wochen später war es dann so weit: das Telefon meint, der SMS-Speicher wäre voll, und demnächst könnten keine mehr empfangen werden. Mein altes (nunmehr schon fast prähistorisch anmutendes), ausgedientes Handy, das Nokia 6610 (ohne „i“) hatte da eine nette Funktion. Man konnte einstellen, daß bei Speichermangel einfach SMS im Eingang bzw. gespeicherte gesendete überschrieben werden. Das wird das supertolle neue auch schon können, oder? Fehlanzeige. Kann es nicht. Warum um alles in der Welt wird so eine nützliche Funktion einfach weggelassen?! Bei nochmaligem Überlegen konnte das schon mein allererstes Handy, das mittlerweile sicherlich unter Teenagern vollkommen indiskutable Nokia 6210. Das hatte kein Farbdisplay, keinen AAC-Player, keine Kamera, keinen Schnickschnack, keine MMC-Speicherkarte – aber es konnte automatisch SMS im Eingang löschen. Und man konnte ca. 180 SMS speichern.
Nach wievielen SMS hat denn meine Neues aufgegeben? 73 im Eingang, 78 im Ausgang. Gut, manche davon waren verkettete; also schätzen wir doch mal: rund 180. Aha – es hat sich also SMS-technisch nicht viel getan seit dem 6210. Dafür kann das neue weniger als das alte.

Das komplette Ausmaß dieser Tatsache erschließt sich einem allerdings erst, wenn man sich das ganze etwas näher anschaut: Das Telefon hat laut eigenen Aussagen 22,6 MB Speicherplatz. Dazu kommen nochmal 30,3 MB auf der MMC-Karte (ohne die ich mir telefonieren gar nicht mehr vorstellen könnte!!!). Mit 173 Einträgen in meinem Telefonbuch, von denen die meisten zwei Nummern oder mehr enthalten, ist der Telefonbuchspeicher zu sage und schreibe 17 % voll. Nutz tatsächlich jemand 100 %? Das würden, geht man von einem simplen Dreisatz aus, ca. 1018 Einträge sein. Ich will eigentlich bloß meinen Bekanntenkreis in meinem Telefonbuch haben und nicht das Telefonbuch von Konradsreuth mit Ortsteilen.

Gehen wir mal von 180 SMS aus. Und davon, daß in jeder 160 Zeichen sind, was nicht der Fall ist. Dann kommt man für diese SMS (ohne jetzt irgendwelche Header oder sonstwas zu berücksichtigen) auf ganze 28,13 KB oder 0,027 MB. Geht man also mal von 52,9 MB verfügbarem Speicherplatz auf dem Telefon aus, dann hat Nokia immerhin 0,052 % davon für SMS reserviert. Glückwunsch. Zum Vergleich: ich habe mal ein Skript für's erste Semester Zahnmedizin geschrieben. In LaTeX. Die Druckversion hat 130 Seiten, der Quelltext 4109 Zeilen, 15.103 Wörter und ganze 137.909 Bytes. Abgesehen von den Bildern. Das sind 134,68 KB oder 0,13 MB. Anders ausgedrückt: 0,249 % des Speicherplatzes auf dem Telefon.
Bin ich zu altmodisch oder zu engstirnig, wenn ich angesichts der Tatsache, daß weit unter 1 % des Speicherplatzes meines neuen Telefons für eine der beiden Grundfunktionen desselben reserviert sind, meine Stirn kurz in Falten legen mußte? Wofür ist dann bitte der Rest?! Für all die lebenswichtigen Funktionen, die das Telefon sonst hat? Filme drehen? Fotos schießen? Spiele spielen? Kommt es wirklich nur mir so vor, daß da irgendwas ganz gewaltig aus dem Ruder läuft und in keiner Relation zum eigentlichen Sinn und Zweck einens Handys (mehr) steht?

Das Ding kann zwar keine SMS automatisch überschreiben und es hat genausoviel Platz dafür wie ein mittlerweile 5 (?) Jahre altes … aber zumindest kann ich AAC-Dateien damit hören. Na toll. Würde man den kompletten Speicher des Telefons zum SMS speichern benutzen können, könnte man vermutlich über 300.000 speichern. Und dabei würde mir ja eigentlich schon reichen, wenn das Ding sie automatisch überschreiben könnte …


Reguläre Ausdrücke

Ich frage mich ernsthaft, wie ich früher ohne reguläre Ausdrücke leben konnte. Das könnt ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen!

Anlaß für die Freude: Mein Gästebuch und mein Weblog verlinkt jetzt URLs in Einträgen und Kommentaren automatisch. War an sich auch net schwer: mit einem

/(.*?)((?:https?:\/\/|www.)[^\s">]+)(.*)/

ist da schon viel getan! Wobei ich zugeben muß, daß ich vor ein paar Jahren noch mit Unverständnis auf eine fürs ungeübte Auge verständlicherweise kryptische Zeile Code reagiert hätte ;-) Die php-Umsetzung sieht dann folgendermaßen aus:

preg_match("/(.*?)((?:https?:\/\/|www.)[^\s">]+)(.*)/", $eintrag, $treffer);

Danach hat man dann in $treffer[1] den Text vor dem ersten Link, in $treffer[2] den Link selber und in $treffer[3] den Text danach. Dann muß man ja bloß schauen, daß der Link auch mit „http://“ anfängt und ob's ein interner ist (/^http:\/\/www.nasauber.de/) und entsprechend verlinken. Dann ab mit Treffer 1 und 2 in die Ausgabe und Treffer 3 wird wiederum nach nem Link durchsucht. Und so weiter :-)

Mit Perl könnt man das natürlich noch schöner machen. Und kürzer: Nach einem

$eintrag =~ !((?:https?://|www.)[^\s">]+)!;

hat man in $` den Text vor dem Link, in $1 den Link selber und in $' den Text danach. Aber wenn der Rest der Homepage (leider) in php geschrieben ist, kann man halt nix machen …

Auch meine kürzlich geschriebene Download-Statistik wäre ohne reguläre Ausdrücke aufgeschmissen: denn da wird erstmal geschaut, was grep '$gestern_log.\+GET.\+.gz' /.../...log so zu bieten hat und per /\"(.+?)\".+\"(.+?)\"$/ werden die relevanten Daten rausgezogen.

Ich weiß nicht, wer den Kram erfunden hat … aber vielen Dank dafür :-)


Laaangweilig

Ich glaube, ich habe mir im letzten halben Jahr, in dem ich auf's Physikum gelernt habe, nichts sehnlicher gewünscht, als daß mir mal wieder langweilig ist. So richtig. Tja … Physikum ist (endlich!!!) vorbei, und jetzt kommt es ab und an tatsächlich vor, daß mir langweilig ist. Und was soll ich sagen? Langeweile nervt. Also sucht man sich doch einfach mal was, was man tun kann.

Was ich schon lang machen wollte: das Menüsystem meiner Homepage mal ordentlich schreiben. Das stammt noch aus der Zeit, als ich abi2002amschiller.de gemacht habe. Und da hatte ich – milde gesagt – nur grundlegende Programmierkenntnisse. Also los! Okay … einen Nachmittag später war der Zauber vorbei und das neue Menüsystem fertig. Sieht genauso aus, wie das alte, aber jetzt isses schön geschrieben. Ist doch toll, oder?
Also, was jetzt? Die Fachschaftshomepage will doch schon lang mal überarbeitet werden und vor allem mal aufgeräumt. Also: neues Menüsystem eingebaut, alles neu strukturiert. Da wäre auch noch viel zu tun … aber irgendwie hab ich keine Lust.

Langeweile macht träge. Ich wollte auch schon lang mal den Bauplan und Fotos vom Bau meines Liegefahrrads online stellen. Oder überhaupt mal ein paar Informationen über mich – für die, die's interessiert. Wenn's denn einen interessiert ;-)

Naja, immerhin hab ich ja noch 4 Wochen Zeit, bevor die Klinik losgeht. Und da wird schon noch ein bißchen was werden. Und vielleicht auch das eine oder andere, was jetzt nichts mit Computer-Kram zu tun hat ;-)


bayes-php

Gesagt, getan: nachdem ich meinen Bayes-Filter in php geschrieben und einige Zeit getestet habe, stelle ich ihn jetzt der Allgemeinheit zur Verfügung. Dem ganzen habe ich den höchst kreativen Namen „bayes-php“ gegeben, das Programm steht ab jetzt zum Download bereit.

Standardmäßig benutzt bayes-php eine BerkeleyDB, um die statistischen Daten der gelernten Texte zu speichern. Falls diese nicht verfügbar sein sollte, kann alternativ auch eine MySQL-Tabelle benutzt werden.

Nach ca. 100 gelernten Spam-Einträgen schätzt der Filter so gut wie alle Spam-Texte, die ich ihm anbiete, mit 90 % Wahrscheinlichkeit oder mehr als Spam ein. Den Rest meist mit zumindest mehr als 70–80 %. Wo man die Grenze setzt, ab wann ein Eintrag als Spam gehandhabt wird, bleibt jedem selbst überlassen.

Also auf jeden Fall viel Spaß damit! Ich würde mich freuen, wenn jemand den Filter benutzen und mir evtl. auch Feedback bezüglich der Leistungsfähigkeit zukommen lassen würde :-)