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Transformers

Tags: Medien, Meinungen

Es ist soweit. Ich habe heute den schlechtesten Film seit Armageddon gesehen. Und das soll was heißen. Und was soll ich sagen? Der selbe Regisseur hat ihn verbrochen.

Die Rede ist von „Transformers“. Ich bin grundsätzlich Comicverfilmungen gegenüber relativ voreingenommen aber nicht immer negativ eingestellt. „V wie Vendetta“ war meiner Meinung nach ein Top-Beispiel für eine super Comicverfilmung und einen klasse Film an sich. Oder auch „300“. Aber Transformers war derart grottenschlecht … sowas hab ich schon lang nicht mehr gesehen.

Ich hab mir gedacht „Naja, wird wahrscheinlich scheiße werden, aber vielleicht ist's zumindest gutes Popcorn-Kino.“ Aber nicht mal das … ich verweise an dieser Stelle einfach mal auf eine Kritik im Internet: http://www.fuenf-filmfreunde.de/2007/07/29/transformers/. Ich könnte jetzt an dieser Stelle alles abschreiben, was das steht (abgesehen von den ca. 100.000 Rechtschreib- und Grammatikfehlern ;-), aber was soll ich sagen: der Knabe trifft den Nagel auf den Kopf. Aber haargenau. Vor allem mit der Szene, wo Sam die Brille seines Großvaters sucht.
Okay, also hier muß ich einfach das schreiben, was in dem Artikel steht, weil ich mir genau das selbe gedacht habe: „Junge, du sollst die Welt retten, du bist gerade knapp dem Tod entronnen, wirst die Frau kriegen und das einzige, was dir Sorgen bereitet, ist, daß die Autobots im Garten auf den Rasen getreten sind oder deine Eltern etwas merken könnten?!“
Natürlich ist auch keiner überrascht von irgendwas. Mikaela wird von Sam überm Fahren vom Roller gerissen und fragt danach „Was ist eigentlich dein Problem?“ – die Antwort: „Das Monster da hinten verfolgt mich!“

AUA!!! Mir ist es bisher nicht oft passiert, daß ich mir ernsthaft überlegt habe, den Kinosaal zu verlassen, bevor der Film zu Ende ist. Aber muß ich mir sowas bieten lassen?! Eigentlich nicht. Das war teilweise einfach so dermaßen peinlich …

Die Autobots geben Sam Rückendeckung, als dieser mit dem Würfel auf ein Gebäude steigen soll, damit ihn das Militär wegschaffen kann. „Los, weiter! Wir beschützen dich!“ Und warum bitte nimmt nicht einer der riesigen Roboter den Würfel in die Hand, und klettert einfach an dem Gebäude hoch? Warum muß ein (Film-)18jähriger quer durch die Stadt rennen, verfolgt von Megatron?
Aber damit nicht genug: angekommen auf dem Dach versteckt sich Sam hinter einer Statue. Konversation Megatron, 20 Meter großer Kampfroboter aus dem All und Sam: „Gib mir den Würfel!“ – „Niemals!“

Das tut einfach weh. Wann ist ein Film schlecht? Wenn ich mich mehr als fünf mal frage, ob es nicht besser gewesen wäre, den Eintritt in Bier in der Kneipe umzusetzen. Wo ich mich prinzipiell den ganzen Film lang wohler gefühlt hätte.

Der einzige Grund, sich den Film anzusehen, ist wahrscheinlich Megan Fox. Aber nicht der (moderaten, wenngleich aber dem Film angemessenen) schauspielerischen Leistung, sondern nur der prinzipiellen Anwesenheit wegen. Erschreckenderweise würde der Film wohlgemerkt absolut nichts an Story und Tiefgang verlieren, wenn man ihn auf die Szenen zusammenschneiden würde, in denen Megan Fox zu sehen sind.
Und … auch sie hat es durch rein physikalische Präsenz nicht geschafft, den Film aus dem Abgrund zu holen. Auch nicht die ebenfalls nett anzusehende, für Story, Sinn, etc. allerdings mehr als komplett überflüssige Rachael Taylor.
Bei einer Story, die ein Dreijähriger vermutlich besser und sinnvoller hätte konzipieren können, helfen eben auch gutaussehende Schauspielerinnen und zugegebenermaßen brillante Spezialeffekte nicht weiter … insbesondere, wenn diese meist durch die eigenwillige Kameraführung zunichte gemacht werden. Die Kämpfe der Roboter wären prinzipiell sicher Blockbuster-mäßige Actionsequenzen geworden – wenn man denn überhaupt irgendwas sehen könnte, wer eigentlich wer ist, wo wer ist, und nicht nur ein Wirrwarr aus nicht zuzuordnenden Metallteilen geboten bekäme.
Hier ist schlicht und ergreifend Hopfen und Malz verloren. Und es hätte eigentlich richtig gut werden können …

Okay. Bevor ich mich noch weiter auslasse, reduzieren wir es mal auf die Take-Home-Message: Tut euch das nicht an.