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Energiewende muss man schon wollen

Heute ist die Schlussrechnung für unsere PV-Anlage gekommen. Ganz billig war sie nicht. Wir haben mit der Firma Rietec einen rennomierten lokalen Betrieb mit der Installation beauftragt, und es wurde zweifelsohne auch gute Arbeit geleistet. Wir haben auch hochwertige Komponenten verbauen lassen: 425-W-Kollektoren von IBC Solar, einen 10-kW-Wechselrichter von Fronius (die Größenordnung hätten wir nicht gebraucht, aber der passende kleinere hätte eine unbestimmte Lieferzeit gehabt …) und einen 5-kWh-Batteriespeicher von BYD. Dummerweise war auch das Gerüst (wie auch schon beim Hausbau von der Firma Wimmer Gerüstbau, ehemals Steinhäußer, gestellt) recht aufwändig. Und das alles gibt es nicht umsonst.

Unterm Strich ist die Anlage jetzt jedenfalls mit ziemlich genau 21 000 € zu Buche geschlagen. Das ist schon eine Hausnummer. Wenn man mal eine kleine Abschätzung zur Wirtschaftlichkeit machen will:

Wir haben in den letzten Jahren einen jährlichen Stromverbrauch von ungefähr 3 700 kWh gehabt. Geht man beim Stromverbrauch unseres Opel Corsa F e von übers Jahr gemittelten 16,5 kWh pro 100 km und einer Fahrleistung von 10 000 km pro Jahr aus, kommen nochmal gut 1 600 kWh oben drauf. Sind wir also bei ca. 5 300 kWh Stromverbrauch pro Jahr.

Bei dem Strompreis, den wir momentan in unserm Vertrag mit E.ON zahlen (33,68 ¢/kWh) müssten wir also knapp zwölf Jahre lang komplett den Stromverbrauch von Haus und Auto allein mit Eigenproduktion decken, damit sich die Anlage amortisiert. Die lächerlichen 8,2 ¢ pro kWh für’s Einspeisen lassen wir in dieser Rechnung mal außen vor. Selbstverständlich wird das aber leider sogar deutlich länger als zwölf Jahre dauern. In unserem ersten Winter waren wir – erwartungsgemäß – meilenweit von Autarkie entfernt. Weiterhin muss man davon ausgehen, dass der Wechselrichter und der Batteriespeicher irgendwann ausfallen oder zumindest repariert werden müssen. Die Kosten dafür sind noch gar nicht berücksichtigt.

Bei diesen Zeiträumen frage ich mich schon fast, ob ich den Break-Even-Point überhaupt noch erleben werde …

Quintessenz: Es gehört schon ein ordentliches Maß an Idealismus dazu, bei der Nummer mitzumachen. Aber zumindest leisten wir unseren Beitrag.