Opera Mini
Endlich gibt es jetzt für alle Leute, die von der Gesellschaft ausgeschlossen und geächtet werden, keine Freunde und Bekannte haben, keine neuen Kontakte zu anderen knüpfen können und nie in ihrem kümmerlichen, bedauernswerten Leben an Frauen kommen werden, weil sie im Café nicht mit ihrem Web-'n'-Walk-Handy bei Google nach Soul Melon suchen können, die lang ersehnte Abhilfe: Opera Mini.
Somit sollte es auch Losern (wie mir ;-), die immer noch, in der festen Überzeugung, daß ein Handy primär zum Telefonieren gut ist und keine mutimediale Unterhaltungsmaschine für den kommunikationsgestörten Menschen von Heute sein sollte, mit einem Uralt-Handy wie dem Nokia 6610 rumlaufen (wofür man in der Grundschule vermutlich mittlerweile verprügelt wird …), möglich sein, eine Reintegration in die Gesellschaft zu erfahren. Man bedenke: Dieses Handy hat noch nicht einmal eine Kamera! Aber es kann WAP. WAP? Okay, davon hatte ich mal was gehört … also, was soll's, probieren wir die Spielerei halt mal aus.
Die schöne, neue, glitzernde Welt des Internet-überall-Gefühls vor Augen schicke ich also mein Handy auf die oben genannte Adresse. Promt wird mir der Download des 64 KB (!) großen Browsers angeboten. Also gönnen wir uns doch mal den Spaß!
So stellt sich danach das Programm vor. Also: Los geht's!
Der erste Eindruck nach dem Starten ist schonmal gut: sofort sticht einem die Google-Search-Bar ins Auge. Damit man die ganzen bereits nach Karten für Soul Melon lechzenden, zu allem bereiten Frauen auch mit eben solchen beglücken kann, ohne weitere unnötige Klicks machen zu müssen. Also dann!
Wissend, daß ich nicht dringend Karten für Soul Melon brauche, um meine Freundin glücklich zu machen, wird dennoch erstmal die eigene Homepage angeschaut. Also ab zu www.nasauber.de!
Und siehe da: Ich komme, nachdem der Opera-Server sich meine Seite geholt und für die Darstellung auf sagenhaften 128x128 Pixeln aufbereitet hat, tatsächlich auf meiner Startseite raus! Navigieren funktioniert auch, sogar kleine Bilder werden angezeigt:
Nun gut … was haben wir jetzt daraus gelernt? Ich wurde danach nicht, wie in der Werbung, von einem Duzend mich bewundernder Frauen umringt, und ehrlich gesagt: es war kein Erlebnis, das mein Leben für immer umkrempeln wird. Aber für die 10 Minuten, die es gedauert hat, war es eine nette Spielerei, auch wenn sich die GPRS-Kosten für die paar KB wahrscheinlich auf einen Euro (für im Endeffekt nichts) belaufen werden.
Immerhin kann man aber nun dank Opera also auch mit einem „normalen“ Handy „das ganze Internet“ haben. Ob das in Anbetracht der Eingabemöglichkeit mittels einer T9-Tastatur so eine riesige Freude ist, sei dahingestellt …
Aber vielleicht kann ich ja demnächst einem armen, alleingelassenen Teufel, dessen einzige Chance, noch zum Glück zu finden, die Suche nach Soul Melon bei Google im Café ist, aus der Patsche helfen … ;-)